Ich war ja schon froh, das ich eine schöne Beamer Lösung für mein Cockpit gefunden habe. Das räumliche Gefühl, vom Cockpit nach draußen zu schauen, kommt aus meiner Sicht deutlich besser zur Geltung, als mit einem oder mehreren Monitoren.
Das es aber noch viel “räumlicher” geht, habe ich bei diversen Besuchen bei anderen Cockpit-Konstrukteuren feststellen dürfen und habe neidisch ihre 180° oder sogar 220° Rundumsichten bewundert.
Daher hatte ich letzten Sommer bereits, als mein Beamer ohnehin das Zeitliche segnete, die Chance ergriffen, günstig 2 gebrauchte baugleiche Beamer zu ergattern. Mit dem bei mir doch begrenzten Platz wollte ich zumindest eine teilweise Rundumsicht bauen. Mit etwas Glück ließe sich vielleicht so um die 130° schaffen. Zum Einsatz kam aber bislang erstmal nur einer der Beamer.
BIS JETZT! Denn nun habe ich es endlich in Angriff genommen, meine Flat View in eine Curved Leinwand umzubauen! YES!
Das bedeutete in meinem Fall jedoch erst einmal, für das im Wege stehende Mobiliar einen neuen Platz zu finden, den auch meine Regierung akzeptierte. Und als das gelungen war, konnte es mit dem Umbau losgehen 🙂
Eine größere Herausforderung war dann auch, das das Podest, auf dem das Cockpit steht, etwas verschoben werden musste. Da ich zu Beginn nicht soweit gedacht hatte, habe ich damals auf Rollen im Unterbau verzichtet. Und Holz über Teppich schieben ist generell ja eher schwierig und dann auch noch mit dem hohen Gewicht …aber ich habe eine richtig coole Lösung im Baumarkt gefunden:
Per Hebelstange vorsichtig und gleichzeitig links und rechts das Podest angehoben, 6 Stück davon unter den Rahmen gerollt und schon ließ sich das Podest super leicht mit 1 Hand bewegen! Die Erleichterung war zugegebener Weise ziemlich groß 🙂
Und die Freude war umso größer, als mein Schatz nach Besichtigung des neuen Cockpit-Standorts vorschlug, doch den einen Schrank, der da tatsächlich noch immer ziemlich “unglücklich” im Wege stand, auch noch aus dem Weg zu räumen. Jetzt war sogar eine 180° Sicht möglich!
Vorab hatte ich noch die Halterung für die künftige 2 Beamer-Lösung installiert. Da die Beamer für die Rundum-Darstellung ja sehr fein aufeinander abgestimmt werden müssen, bietet es sich an, eine flexible Halterung zu bauen, die ausreichend Positionskorrekturen erlaubt. Da bei mir die Deckenhöhe lediglich 205 cm beträgt, habe ich zudem darauf geachtet, möglichst wenig an Höhe einzubüßen.
Der Aufbau der Curved Screen-Leinwand war dann Dank der kompetenten Hilfe von Cockpit-Profi Wolfgang (Super Danke nochmal, Wolgang!) dann auch kein Problem und in Anbetracht von Aufwand, Kosten und Effekt eine tolle Lösung:
Die Leinwand basiert schlicht auf 2 großen biegsamen 3 mm MDF Platten (weiß beschichtet), die wir einfach in einen 90 Grad Winkel gebogen und an den seitlichen Enden lediglich mit kleinen Holzschrauben (3x30mm) an der (Holz-)Wand fixiert hatten. Sauber ausgerichtet ergibt das eine schöne gleichmäßige Rundung.
Die Maße im Detail:
Durchmesser 180° Leinwand :320 cm
Höhe Leinwand: 140 cm (45 cm Bodenhöhe)
Abstand Podest zur Leinwand: links/rechts 50 cm, nach vorne 70 cm
Nach Ausrichtung der Beamer konnte ich dann auch mit der Bild-Kalibrierung beginnen. Zum Einsatz kam hier “Immersive Calibration Pro” von Fly Elise. Die Software sorgt dafür, die Verzerrung, die sich bei Wurf des Bildes auf eine runde Wand ergibt, in der Form wieder zu entzerren, das sich tatsächlich ein realistisches Rundum-Bild ergibt.
Aufgrund meiner engen räumlichen Verhältnisse kann ich nicht ganz in der Mitte der 180° Sicht sitzen. Und aufgrund der geringen Deckenhöhe ist das Bild am Rand auch nicht bodentief. Aber was für ein Unterschied zur flachen Projektion, die ich vorher hatte! Ich bin einfach nur begeistert!
Und wenn dann die Shell irgendwann steht, dürfte das Sicht-Erlebnis nochmal gigantischer werden!
Und hier ein wichtiger Tipp an Euch, falls Ihr ebenfalls gerade ein Multi Beamer SetUp plant: Mein dritter nachträglich hinzugekaufter Beamer ist zwar vom gleichen Typ, aber aus einer anderen Produktionscharge. Das kann, wie in meinem Fall, zu Farbunterschieden kommen. Wenn möglich, achtet also unbedingt darauf, Beamer aus der gleichen Charge zu bekommen!
Damit ist Teil 1 des großen Umbaus abgeschlossen. Aber wenn schon, denn schon!
Denn mit dem Umstieg auf eine 3-Beamer Lösung drängte sich nun auch der Umstieg auf einen modernen, vor allem performanteren FluSi auf. Und so stieg auch ich nun um vom guten, alten FSX auf Prepar3D.
Auf Prepar3D in der Version 4, um genau zu sein. Das ist wichtig, denn die v4 basiert auf 64bit und räumt damit diverse Performance-Restriktionen des (32Bit) FSX aus dem Weg. Mehr dazu in “Der große Umbau – Teil 2” (folgt in Kürze)